Ist Weilheim fahrradfreundlich? ADFC-Fahrradklima-Test
- Morten Faust
- 6. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Symbolpolitik ist häufig nichts weiter als eine Ausrede zum Nichtstun. Weilheims Kommunalpolitik stellt sich gerne ein gutes Zeugnis in Sachen Fahrradfreundlichkeit aus. Aber kommt das auch bei den Bürgern so an? Erleben wir es so oder vielleicht ganz anders?


Während die Auszeichnung der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern (AGFK) Weilheims als „Fahrradfreundliche Kommune in Bayern“ oder jüngst das Rekordergebnis beim Stadtradeln gerne ausgestellt werden, scheint Weilheim in der Wahrnehmung der Bürger beim Fahrradklima eher unterer Durchschnitt zu sein, vor allem im Vergleich zu anderen Kommunen derselben Größenordnung.
Beim ADFC-Fahrradklima-Test 2024, der Mitte Juni 2025 veröffentlicht wurde, belegt Weilheim nämlich nur den 280. Platz von 429 Orten. Der Test basiert in Weilheim auf einer Befragung von 68 Personen und kann damit schwerlich als repräsentativ bezeichnet werden. Aber die Entwicklung ist schon interessant, denn der ADFC befragt bundesweit seit 2014 und die Tendenz blieb seither mehr oder weniger konstant gleich niedrig. Da klaffen Anspruch und Wirklichkeit auseinander.
Bleibt den Aktiven in Kommunalpolitik und Zivilgesellschaft nichts anderes übrig, als Zeichen zu setzen und die Menschen zum Radlfahren zu animieren, solange das Geld knapp ist und die Maßnahmen eines gut gemachten Radverkehrskonzeptes (von 2022) nicht umgesetzt werden können?

In der Politik geht es immer um Abwägungen und Prioritäten. Und ich denke, bei der Umsetzung des Konzepts kommt es darauf an, sich auf das wesentliche und vordringliche zu konzentrieren, statt teure Prestigeprojekte in den Vordergrund zu stellen. Das ach so wichtige Pilotprojekt der Umgestaltung der Johann-Baur-Straße zur Fahrradstraße mit Schönheitspreis scheiterte auch an dem

Votum der Anwohner, die vielleicht ganz andere Sorgen haben, wenn sie auf's Radl steigen. Sinnvoller ist es Gefahrenstellen und Hindernisse für Radlfahrer aus dem Weg zu räumen und z.B. die Kreuzungssituationen Türlmühlstraße/Lohgasse/Färbergasse und Prälatenweg/Waisenhaustraße anzugehen oder endlich die Durchfahrbarkeit der Altstadt und der Oberen Stadt in Nörd-Süd-Richtung zu ermöglichen.

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